„Mein Yoga will nicht mit der Welt oder dem Leben nichts zu tun haben..Sri Aurobindo.“
„Geschrieben am 12. Juni 2020 Von ADMIN InfE
“…Mein Yoga will nicht mit der Welt oder dem Leben nichts zu tun haben, die Sinne abtöten oder ihrer Tätigkeit gänzlich Einhalt gebieten.
Ziel meines Yoga ist, das Leben umzuwandeln, durch das Herabbringen des Lichtes, der Kraft und der Wonne der Göttlichen Wahrheit und ihrer dynamischen Gewissheit.
Dieser Yoga ist nicht der eines weitabgewandten Asketentums, sondern der eines göttlichen Lebens. Dieser Yoga anerkennt den Wert des kosmischen Daseins und betrachtet dieses als Realität. Sein Ziel ist, in ein höheres Wahrheits-Bewusstsein einzutreten, in welchem die Tat und die Schöpfung nicht Ausdruck der Unwissenheit und Unvollkommenheit sind, sondern Ausdruck der Wahrheit, des Lichtes, des Göttlichen Ananda. Doch hierzu ist die Hingabe des menschlichen Geistes, Lebens und Körpers an jenes Höhere Bewusstsein unerlässlich, da es für das sterbliche menschliche Wesen zu schwierig ist, durch eigene Bemühung über den Geist hinaus in ein supramentales Bewusstsein zu gelangen, in welchem die auslösende Kraft nicht mehr vom Geist stammt, sondern von ganz anderer Art ist. Nur jene, die dem Ruf zu solcher Wandlung Folge leisten können, sollten diesen Yoga beginnen. Mein Yoga ist, verglichen mit alten Yogasystemen, insofern neu:
1. Weil er nicht auf ein Verlassen der Welt und des Lebens um des Himmels und Nirvana (die Auslöschung) willen zielt, sondern auf eine Wandlung dieses Lebens und Daseins, und dies nicht als etwas Untergeordnetes oder Zufälliges, sondern als deutliches und im Mittelpunkt stehendes Ziel. Wenn es ein Herabkommen in anderen Yoga-Systemen gibt, so ist dies lediglich ein Zufall auf dem Weg oder etwas, was sich aus dem Aufsteigen (des Bewusstseins) ergibt, das Aufsteigen jedoch ist dort das Ziel. Hier ist das Aufsteigen der erste Schritt, doch es ist ein Hilfsmittel für das Herabkommen. Stempel und Siegel dieser Sadhana ist das Herabkommen des neuen Bewusstseins, das durch das Aufsteigen (des Bewusstseins) erreicht wird. Selbst Tantrismus und Vishnuismus enden bei der Befreiung vom Leben; hier ist das Ziel die göttliche Erfüllung des Lebens.
2. Weil das Ziel, nach dem gesucht wird, nicht eine individuelle Verwirklichung des Göttlichen zum Heile des Einzelnen ist, sondern etwas, das für das Erdbewusstsein gewonnen werden muss, eine kosmische, nicht allein eine überkosmische Verwirklichung.
Das zu Gewinnende ist also das Einbringen einer Bewusstseinsmacht (der des Supramentalen), die bisher noch nicht in der Erdnatur geformt oder direkt tätig wurde, nicht einmal im spirituellen Leben, und die noch geformt und unmittelbar wirksam gemacht werden muss.
3. Weil eine Methode zur Erreichung dieses Ziels erarbeitet wurde, die so total und umfassend ist wie dieses Ziel selbst, nämlich die totale und integrale Wandlung des Bewusstseins und der menschlichen Natur, die zwar alte Methoden aufgreift, doch nur als Teilaspekt und augenblickliche Hilfe. Ich habe in den alten Yogasystemen diese Methode in ihrer Ganzheit oder etwas Ähnliches weder verkündet noch verwirklicht gefunden.
Wäre es so, hätte ich meine Zeit nicht damit vergeudet, in 1000-jähriger Suche und innerer Schöpfung Pfade auszuhauen, wenn ich stattdessen sicher zu meinem Ziel hätte heimeilen können, leichten Galopps, auf Wegen, die bereits gebahnt wurden, ausgetreten, kartographiert, asphaltiert, gesichert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. (Sri Aurobindo) (das göttliche Leben)”
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